Grundstock des Repertoires...

 

...von SakkoKolonia bilden die schönsten kölschen Lieder, vor allem aus der

ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts mit bekannteren Titeln von Willi Ostermann,

Karl Berbuer oder der produktiven Autorengemeinschaft Jussenhoven/Schlösser,

die bereits auf der ersten CD „SakkoKolonia - Krätzcher, Kölsch un Kokolores“

vorliegen. Doch auch Eigenes wird da immer wieder zum Besten gegeben:

In Weiterführung der alten Tradition kommentieren dabei die Texte in kölscher

Mentalität mit ‘einem lachenden und einem weinenden Auge’ das

Zeitgeschehen in Köln und dem Rest der Welt.

 

Schon sehr bald bewiesen die Sakkos, dass sie darüber hinaus auch

ein ausgeprägt komödiantisches Talent haben: So wurde ihr Debüt auf der Kleinkunstbühne im Sommer 2001 ebenso ein Riesenerfolg wie die nachfolgenden Auftritte in verschiedenen Kleinkunsttheatern in und um Köln. Dabei wurde überdeutlich, dass SakkoKolonia nicht nur eine musikalische Darbietung auf die Bühne zu bringen vermag. Vieles erinnert auch an die alte Kölner Tradition der Divertissementcher: eine von szenischer Darstellung geprägte, originär dargebotene und urmusikölsche Augen- und Ohrenweide.

 

In den letzten Jahren hat sich das Programm ständig erweitert, besonders die älteren und ganz alten Parodie, Krätzjer und Coupletcher kamen zu den bekannteren Evergreens hinzu. Vieles stammt hierbei bereits aus dem 19. Jahrhundert. Lieder, die heute nur noch sehr selten gespielt werden, sollen damit dem Vergessen entrissen werden.

 

Spezialprogramme

 

"Chressdagsleedcher un Adsventskranzkrätzjer"

 

„Kölsche Weihnacht“ ist in der Veranstaltungsszene des Rheinlandes

seit einiger Zeit zur festen Einrichtung geworden. Für SakkoKolonia

bedeutete dies eine neue musikalische Herausforderung.

Ihr Weihnachtsprogramm sollte eine ganz andere Prägung

erhalten, klar abgesetzt vom „Chresstelovend“.

 

Das ursprüngliche Weihnachtsprogramm, dass auch auf

einer eigenen CD dokumentiert ist, enthält außer eigenen Kompositionen

viele bekannte kölsche Weihnachtslieder, die von den Sakkos hier auf ihre

besondere, humorvolle Art interpretiert werden. Einen reizvollen Kontrast zu

diesen volkstümlichen und fröhlichen Liedern bildeten stimmungsvolle à-capella-Sätze der Renaissance und des Barock, die hierfür eigens neu bearbeitet wurden. So etwa  das älteste bekannte Tannenbaumlied des deutschsprachigen Raumes - hier natürlich in kölscher Neufassung - ein um 1600 herum entstandener Chorsatz von Melchior Frank. Mit dem Einsatz von Cello und akustischer Gitarre wurde zusätzlicher Raum für die leiseren Töne geschaffen und deren ganz andere Klangfarbe trug zur Vielseitigkeit dieses Programms das Ihrige bei.

 

Doch auch das Weihnachtsprogramm bleibt in Bewegung, neue Lieder kommen hinzu während andere Platz machen müssen. Eines der Markenzeichen bleibt aber die spezielle Leidensgeschichte eines von Parodontose geplagter Nußknackers. Ob der es noch lange tut... Man weiß es nicht...

 

Auf jeden Fall bietet das Programm von SakkoKolonia eine kölschen Adventsabend der Nachdenkliches, aber ebenso Humorvolles und Ausgelassenes für den Zuschauer bereit hält.

 

"Evergreens us Kölle neu verpack"

 

Längst bevor er die Quetsch ergriff und SakkoKolonia mitbegründete war

Theo als „Tastentheo“ so manchem bekannt an seiner Hammondorgel

oder auch am Piano. Im Sommer 2004 entstand die Idee, seine vielseitigen

musikalischen Möglichkeiten als Tastenspieler für ein neues Programm

einzusetzen. In stillen Stunden zu Hause am Flügel waren nämlich so nach

und nach kleine musikalisch-humoristischen Interpretationen großer Kölner

Lieder entstanden. Interpretationen in immer wieder anderen musikalischen

Stilen. Im Gegensatz zu den sonstigen Programmen kamen jetzt vor allem

und gerade die Klassiker und Evergreens zu ihrem Recht. Lieder, die sonst

eigentlich nicht im Programm gewesen waren. Durch die Jahre waren diese

Evergreens doch zu viel und zu oft überall gespielt worden.

In bewährter Zusammenarbeit wurde dabei ein ganz anderes, abendfüllendes neues Programm entwickelte, sozusagen ein SakkoKolonia Spezial-Programm mit Theo am Flügel statt am Akkordeon: Bei Ausflügen in alle möglichen musikalische Richtungen trifft Ostermann auf ChaChaCha, Berbuer auf Rock‘n Roll, Jussenhoven auf Reggae-Karibic-Sound und es zeigt sich nicht nur, welch unglaublicher musikalischer Zündstoff in diesen alten Liedern steckt, sondern auch, was das alte Kölner Liedgut jenseits vom heutigen Karneval so alles zu bieten haben kann. Ob Sie wohl alle Evergreens im musikalisch neuen Gewand direkt wiedererkennen können...?

 

Nachdem dieses neue Programm in Köln bei verschiedenen Auftritten bereits ein begeistertes Publikum gefunden hat, ist im November 2006 ein Life-Mitschnitt eines Konzerts im "Weißen Holunder" auf CD erschienen.

 

"Lieder und Chansons von Henner Berzau"

 

Dr. Henner Berzau - dem „Puutedockter vun Riehl“ - begegneten wir

zum ersten Mal im Dezember 2004 bei der Kölschen Weihnacht in

Bergisch Gladbach. Aus dieser Begegnung entwickelte sich eine

herzliche Beziehung, wobei Henner uns immer wieder anregte,

seine Lieder in unser Repertoire aufzunehmen. Es entspann sich

ein reger Austausch und Henner verfolgte mit großem Interesse

unsere verschiedenen Projekte.

Wenn es aus zeitlichen Gründen nicht anders ging, sangen wir

ihm nicht selten halt am Telefon die neuesten Varianten der Lieder

vor, mit denen wir gerade beschäftigt waren und die Zahl seiner Lieder in unserem

Repertoire wuchs. Langsam entwickelte sich daraus die Idee, eine CD ausschließlich mit Titeln von ihm aufzunehmen. „Kölsche Chansons“, das heißt kölsche Lieder zum Nachdenken und Schmunzeln...

 

Leider ist Henner nicht mehr bei uns. Die kleine Pressekonferenz zur Ankündigung der neuen CD im Wohnhaus an St. Georg vom 16. Dezember 2007 hat er noch erlebt und wir sind heute froh, dass wir sie – trotz allem vorweihnachtlichen Trubel und einem übervollen Terminkalender – doch noch irgendwie dazwischen geschoben haben… Henner fieberte diesem adventlichen Nachmittag seit Wochen entgegen. Viel weiter reichten seine Kräfte dann nicht mehr. Im Grunde konnte wohl jeder vernünftige Mensch sehen, dass er dabei war, sich langsam zu verabschieden.

Henner fehlt uns. Sein Humor, seine positive Lebenseinstellung und seine Offenheit allem Neuen gegenüber. Er war ein Freund.

 

So ist dieses Programm wie auch die CD eine Hommage an den Altmeister der leisen und tiefsinnig-humorvollen kölschen Poesie, der so viele Jahre selbst zusammen mit Uschi Werner-Fluss als "Schneiwießche un Ruserut" auf der Bühne stand und Kölner Musikgeschichte geschrieben hat.